Claudia zur Mühlen

Wie beschreibt man nur seinen eigenen reiterlichen Werdegang... Ich habe, wie so viele, schon von Kindesbeinen an das Pferdevirus gehabt. Früh ermöglichten mir meine Eltern das Reiten in einer klassischen Reitschule. Damals wurden die Pferde noch in Ständerhaltung untergebracht,. Im Unterricht stand in der Mitte der "Reitlehrer" und brüllte seine Kommandos. Wenn etwas nicht klappte, dann wurde nur noch lauter gebrüllt. Eigentlich fatall, allerdings irgendwie schon die erste Auslese. Da blieb nur dabei, wer wirklich reiten wollte. Nach vielen Jahren der Reitschulreiterei inklusive Turniere, kam dann bereits der Wunsch nach mehr. Die ersten Pflegepferde kamen und die ersten Kamikazeerfahrungen mit dem Anreiten junger Pferde wurden gesammelt. Hätte man uns damals als Crash Test Dummie verpflichten wollen, wir hätten es vermutlich getan.

Doch damit nicht genug...

Im Laufe eines reiterlichen Lebens macht man vermutlich früher oder später immer wieder die Phase durch, in dem der Wunsch nach einem eigenen Pferd einfach unerträglich wird. Man liegt den Eltern in den Ohren, verspricht auf die nächsten 15 Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke zu verzichten weil man ja soooooo unbedingt ein Pony braucht.  Um es nicht allzu spannend zu machen- ich bekam keines, meine Eltern bleiben eisern. Mein erstes eigenes Pferd kaufte ich mir von meinem Studenteneinkommen, meinen Friesen Aisso. Aisso begleitet mich bis heute, nunmehr 20 Jahre. Mit ihm bin ich durch jahrelangen Unterricht bei verschiedenen Trainern getingelt (bin dann jedoch einige Jahre bei Ellen Graepel hängen geblieben) bevor ich mit Maria Ratmann meine Trainerseelenverwandte kennenlernte. Aisso ging mit mir nicht nur durch dick und dünn, sondern auch auf Kurse, Turniere und Shows. Für mich ein ganz besonderes Pferd, den ich möglichst vielseitig ausgebildet habe.  So ist er nicht nur dressurlich gearbeitet, sondern auch ein- und zweispännig gefahren, beherrscht das komplette Repertoire an Zirkuslektionen, sowie die klassiche Arbeit an der Hand und am Langzügel/Doppellonge. 


“Das Geheimnis beim Reiten ist, Weniges richtig zu tun.”Nuno Oliveira